Experimentelle Archäologie?
Die experimentelle Archäologie gilt als junge Wissenschaft. Sie ist eine Teildisziplin der Archäologie. Ihr Prinzip besteht darin, Experimente zu verwenden, um die von Archäologen vorgebrachten Theorien zu bestätigen. Oft zusätzlich zu archäologischen Ausgrabungen verwendet, ermöglicht sie einen präzisen Kontext, der dazu dient, bestimmte Hypothesen zu bestätigen oder zu widerlegen. Die experimentelle Archäologie kann verschiedene Formen annehmen. Zum Beispiel können Archäologen Keramiktöpfe nach den Methoden der jeweiligen Epoche herstellen, um zu überprüfen, ob ihre Forschungen zu den Prozessketten korrekt sind. Im Gürtelbach gibt es zwei experimentelle archäologische Projekte. Das erste konzentriert sich auf die Schaffung eines Gartens mit uralten Aromen, um die Kulturen und das Essen unserer Vorfahren zu studieren. Das zweite zielt im Zusammenhang mit dem ersten darauf ab, einen gallisch-römischen Brotofen zu schaffen, der sich dem seiner Epoche so weit möglich nährt.
Ein antiker Garten um vergessene Aromen zu finden
Bei den Ausgrabungen der Villa Gürtelbach stellen wir fest, dass in einem Lagerhaus aus dem 3. Jahrhundert ein Feuer wütete. Die Samen, die dort waren, wurden kalziniert, was einen guten Erhaltungszustand ermöglichte. Nach der Analyse konnten sie identifiziert werden. Nach dieser Entdeckung hat die Archäologische Forschungsgesellschaft des krummen Elsass einen Versuchsgarten angelegt, in dem die Pflanzenarten aufgeführt sind, die in der Region während der gallisch-römischen Zeit kultiviert wurden.
In der Saison besteht dieser Garten aus etwa fünfzehn Parzellen, auf denen Pflanzen angebaut werden, die denen von vor zweitausend Jahren in gallisch-römischer Zeit ähneln. Darüber hinaus finden wir Getreide (Hirse, Gerste, Dinkel ….), Hülsenfrüchte, aromatische Pflanzen (wie Rosmarin oder Minze) und Heilpflanzen (sowie andere, etwas gefährlichere). Die Parzellen sind so organisiert, wie sie in der Antike hätten angelegt sein können. Am Rande des Gartens befindet sich ein Hügel, der aus Aufschüttungen von Ausgrabungen besteht.
Dieser Erdwall wurde eingerichtet, um verschiedene alte Arten von Blumen und Rosen aufzunehmen. Der Garten ist von einer Windschutzhecke umgeben, die aus verschiedenen Sträuchern wie Haselnuss, Feldahorn, Schwarzdorn, Weißdorn, Mispel, Maulbeere und Kirsche besteht. Vor Ort werden die Gartenpflege und das Mähen so spät wie möglich in der Saison durchgeführt, damit sich die wilde Flora entwickeln kann und die Besucher des Gartens diese natürliche Umgebung nutzen können. Das Interpretationszentrum Interpretationszentrum des Kulturerbes – La Villa entwickelt in Zusammenarbeit mit der Grange aux Paysages Projekte rund um die vielen Reichtümer dieses Gartens.
Der Besucher steht vor einer Reise der Sinne und Genüsse durch antike Aromen: ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte!